Lesen zwischen den Zeilen: Wie viele Menschen werden vom Staat verfolgt?

Wenn man die Zustände in Deutschland mit denen in anderen Ländern vergleicht, stellt sich die Frage wie viele Menschen verfolgen die deutschen Geheimdienste und wie sieht das in anderen Ländern aus.

Zuerst einmal sollte man vergessen, was man oft zu hören bekommt, nämlich dass es in allen Ländern gleich sei. Das ist für jedermann erkennbar offensichtlich falsch. Allerdings scheint es so zu sein, dass die von den deutschen Medien beschriebenen Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern in gleicher oder ähnlicher Weise auch bei den deutschen Geheimdiensten zum Einsatz kommen. Oft allerdings mit weitaus modernerer Technik als der beschriebenen.

Der Umkehrschluss, dass alle anderen Staaten diese Techniken ebenfalls systematisch anwenden ist aber auf Grund eigener Erfahrungen, auf Grund von Aussagen von BND-Mitarbeitern sowie auf Grund der sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Verhältnisse mit Sicherheit falsch. So ist es in fast allen Ländern unvorstellbar, dass Menschen in aller Öffentlichkeit gefoltert werden. Dort wird nur heimlich in Gefängnissen oder Lagern gefoltert.

In Deutschland ist vielen inzwischen bekannt, dass systematisch gefoltert wird. Wie weit verbreitet dieses Wissen über die Maßnahmen von BND und Verfassungsschutz sind, kann man daran erkennen, dass seit vielleicht 15-20 Jahren fast im ganzen Land Antennen offen aufgestellt werden, wie sie von Radaranlagen verwendet werden. An diesen Anlagen finden sich keinerlei verwertbare Hinweise darauf wer sie betreibt.

Zur gleichen Zeit wurden auch die verschiedenen Mobilfunknetze aufgebaut. An diesen Anlagen steht in aller Regel wer sie betreibt. Oft findet sich auch eine Telefonnummer, die man im Störungsfall anrufen kann. Die Mobilfunkanlagen und die Radaranlagen sind fast ausschließlich voneinander getrennt angebracht.

Ständig wurde nun vor den Gefährdungen durch Mobilfunk hingewiesen und auch, teilweise mit Erfolg, vor Gericht gegen diese Anlagen geklagt. Aber die Radarantennen wurden nicht zur Kenntnis genommen, obwohl sie jeder sehen kann. Denn natürlich will sich niemand mit den Nachfolgern der Gestapo anlegen.

Dieses Wissen um die Gefährlichkeit der deutschen Geheimdienste hat dann auch offensichtliche Folgen: In Frankreich gingen Hunderttausende auf die Straße um gegen ein Gesetz ( CPE ) zu demonstrieren. Das Ergebnis: Das Gesetz wird wieder zurückgezogen. In Deutschland absolut unvorstellbar, wie man bei den Demonstrationen gegen die sogenannten Hartz 4 Gesetze gesehen hat, an denen nur maximal einige Hundert, in der Regel weitaus weniger Menschen teilgenommen haben.

In Italien sind 2005 Hunderttausende auf die Straße gegangen um für die Freilassung von 2 Journalistinnen zu demonstrieren, die im Irak als Geiseln festgehalten wurden. In Leipzig gehen Anfang 2006 ungefähr 200-300 Demonstranten auf die Straße um für 2 Ingenieure zu demonstrieren, die ebenfalls im Irak als Geiseln festgehalten werden. Nur zur Erinnerung: 1989 sind in Leipzig noch Hunderttausend Demonstranten auf die Straße gegangen um gegen Bevormundung und für Freiheit zu demonstrieren.

Dass der Deutsche Staat und seine Anordnungen prinzipiell nicht kritisiert werden dürfen bekommen die allermeisten Menschen bereits in ihrer Jugend beigebracht. Eine Kritik ist in der Regel selbst dann unzulässig, wenn Behörden gegen geltendes Recht oder die offizielle Propaganda handeln. Und wer sich an diese Wünsche nicht halten will oder aus anderen Gründen, wie zum Beispiel private Rache, auf die Schwarzen Listen von BND oder Verfassungsschutz gesetzt wird, muß dann eben bis zum Ende seines Lebens mit den Folgen leben.

Aber nun zurück zur Frage wie viele Menschen betroffen sind. Vor wenigen Jahren, vermutlich im Herbst 2003 konnte man in der Zeitung „Die Welt“ lesen, dass ein Drittel der Einwohner Deutschlands im Laufe des Lebens eine oder mehrere paranoide Phasen erlebt. Das heißt also, dass ein Drittel der Einwohner so offen verfolgt werden, dass sie keine andere Wahl haben, als daran zu glauben, dass der freieste Staat den es je auf deutschem Boden gegeben hat, sie mit kriminellen Mitteln verfolgt oder sogar foltert.

In Mayers Enzyklopädischem Lexikon aus dem Jahre 1975 heißt es, dass 1 Prozent der Bevölkerung paranoide Phasen hat, also die Aussage machen, dass sie verfolgt werden. Und Anfang der 70er Jahre fand bekanntermaßen eine sehr massive Verfolgung statt. Diese Verfolgung war teilweise so offen dass sie sogar zu Berufsverboten führte.

In den allermeisten Ländern, die Menschen aus nicht strafrechtlichen Gründen verfolgen, werden sicher auch heute noch weitaus weniger als 1 Prozent der Bevölkerung von den Geheimdiensten verfolgt.

Und nun zu einem Zeitungsartikel der am 7.4.2006 in der Tageszeitung „Die Welt“ erschienen ist.

Studie: Jeder dritte Gymnasiallehrer ist ausgebrannt

Berlin – Rund ein Drittel der Gymnasiallehrer zeigt nach einer Studie des Freiburger Medizinprofessors und Psychotherapeuten Joachim Bauer Anzeichen für das Burn-Out-Syndrom. „Das ist ein untragbarer Zustand“, sagte Bauer der Welt. Die Situation dieser Lehrer ( rund 35 Prozent ) sei durch eine hohe Verausgabung, Erschöpfung und Resignation gekennzeichnet. Der Mediziner sprach von einem „signifikant erhöhten Risiko, psychosomatisch krank zu werden“.

Bei rund 20 Prozent der insgesamt 400 untersuchten Lehrkräfte an Freiburger Gymnasien konnten die Experten sogar stressbedingte Belastungssymptome diagnostizieren, „die in ihrer Schwere einer medizinisch relevanten gesundheitlichen Beeinträchtigung entsprechen“. „Diese Lehrer brauchen eigentlich eine medizinisch-psychosomatische Behandlung, sagte Bauer.

Auch die Arbeitsmarktstatistiken weisen nach, dass ein großer Anteil der Lehrer aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig aus dem Beruf scheidet. 2004 quittierten 28 Prozent krankheitsbedingt den Dienst. Häufig leiden die Lehrer unter Angst- und Paniksymptomen, Depressionen, Herz- und Kreislaufstörungen sowie schweren Schlafstörungen. Die Hauptbelastungsfaktoren sind zu große Klassen und destruktives Schülerverhalten. (...) Scharf kritisierte Bauer, dass sich nur sehr wenige Pädagogen auf Hilfs- und Beratungsangebote einließen.

Soweit der Welt Artikel.

Wir sehen, dass also auch ein Drittel der Gymnasiallehrer so mitgenommen sind, dass sie erkennbare Symptome der Erschöpfung und Resignation zeigen. 20 Prozent der in Freiburg untersuchten Lehrer sind so massiv betroffen, dass sie in ihrer Gesundheit deutlich beeinträchtigt und behandlungsbedürftig sind.

Die körperlichen Symptome die sich bei den betroffenen Lehrern zeigen, umfassen Angst- und Paniksymptome, Depressionen, Herz- und Kreislaufstörungen sowie schwere Schlafstörungen. Diese Symptome werden typischerweise von den Menschen beschrieben die mit Radiofrequenzstrahlung oder Techniken auf der Basis von Laserstrahlung gefoltert werden indem drahtlos Elektroschocks übertragen werden.

Eine schwere körperliche Erkrankung die die beschriebenen Symptome hervorruft liegt in diesen Fällen offensichtlich nicht vor. Jeder wird einsehen, dass solche Symptome ohne eine erkennbare akute Einwirkungen auf den Körper nicht auftreten können.

Zu große Klassen und destruktives Schülerverhalten ist wohl kaum in der Lage, bei einem Lehrer solche Symptome hervorzurufen. Allenfalls wird er einsehen, dass es in bestimmten Klassen unmöglich ist, einen effektiven Unterricht durchzuführen. Er wird in diesem Fall vielleicht resignieren und sich wünschen, einen anderen Beruf gewählt zu haben, aber dadurch wird er weder schwere Schlafstörungen oder Herz- und Kreislaufprobleme noch Angst- oder Paniksymptome bekommen.

Jeder der in Deutschland die Schule besucht hat wird wohl im Laufe der Jahre erlebt haben, dass einzelne Lehrer das Ziel von offenen oder verdeckten Angriffen bestimmter Schülergruppen sind. Es werden abfällige Bemerkungen gemacht, der Unterricht wird gezielt gestört oder es wird einfach nicht daran teilgenommen, und alle finden das ungeheuer lustig.

Oder es werden Lügen verbreitet. Also genau das, was die erwachsenen Spitzel auch machen. Ich kann mich an mindestens einen Lehrer sowie eine Lehrerin erinnern gegen die solche Aktionen lang anhaltend und offensichtlich in mehreren Klassen gelaufen sind.

Der Lehrer war beliebt und wurde von den Schülern auf Grund seiner Persönlichkeit respektiert. Dann hat er Informationen darüber weitergegeben, dass ein bestimmter Schüler auf der Abschussliste steht. Danach ist offensichtlich eine gezielte Aktion gegen ihn in Gang gesetzt worden. Sein Unterricht ist gestört worden und die Schüler haben ihn nicht mehr respektiert. Aber dabei scheint es wohl geblieben zu sein.

Schlimmer erging es der Lehrerin. Diese wurde ganz massiv und auf unverschämte Weise belästigt. Später hörte ich dann, dass sie ihren Beruf hat aufgeben müssen und sich wohl ärztlich hat behandeln lassen. Die Gründe dafür liegen sicher nicht nur im Verhalten der Schüler.

In diesen beiden Fällen steht eigentlich aufgrund der Abläufe außer Zweifel, dass gezielte und geplante Aktionen gegen diese beiden Lehrer gelaufen sind. Und diese wurden natürlich nicht von den Schülern gesteuert. Das war dann wohl eher die verdecke Dienstaufsicht vom BND oder Verfassungsschutz.

Auch über einen weiteren Lehrer sind gelegentlich Dinge erzählt worden, die zumindest unverschämt, vermutlich sogar gelogen waren. Aber es lässt sich zur Zeit nicht klären, ob es sich um eine länger anhaltende gezielte Aktion gehandelt hat.

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