Abstreiten des Holocausts

Die folgenden Texte kann man zweifellos als Abstreiten des Holocausts durch den Deutschen Staat bewerten. Sie stammen aus:

Psychiatrie der Verfolgten: Psychopathologische und Gutachterliche Erfahrungen an Opfern der Nationalsozialistischen Verfolgung und vergleichbarer Extrembelastungen, Walter Ritter von Baeyer, Heinz Häfner, Karl Peter Kisker, Berlin 1964.

Wir lesen auf Seite 216: Niremberski sah unter den rund 52 000 befreiten Häftlingen des Lagers Bergen-Belsen – wobei 10 000 in den darauffolgenden Wochen noch gestorben sein sollen – insgesamt 46 Psychosen im Zeitraum von 4 Wochen. Er berichtet nur über einzelne flüchtige paranoide Syndrome mit Furcht vor Injektionen, Mißhandlungen und Tötung. Echte Wahnerlebnisse scheinen dabei sehr selten gewesen zu sein.

Selbst von einigen der gerade befreiten Insassen des Lagers Bergen-Belsen wird behauptet, sie hätten Psychosen oder Verfolgungswahn.

Wer sich im 3. Reich geweigert hat an den Verbrechen des Staates teilzunehmen ist auch in der BRD weiter verfolgt worden wie der folgende Fall zeigt. Es wird einfach eine paranoide Charakterstruktur behauptet.

Daß politisch Aktive in Deutschland seit dem Kaiserreich einer massiven Verfolgung unterlagen ist vielfach veröffentlicht. E.J. Gumbel hat in seinem Buch vier Jahre politischer Mord einige hundert Fälle von Morden durch Freikorps und ähnliche Gruppierungen in den Jahren 1919 bis 1923 dokumentiert.

Bemerkenswert ist auch, daß durch die Psychiatrie der BRD unverschämterweise der Begriff staatsfeindliche Propaganda verwendet wird um den Widerstand gegen den Nazi Staat zu diskreditieren. Während der 1950er Jahre sind Linke ganz offen von der BRD verfolgt worden. In diesem Zusammenhang von einer Verstärkung paranoider Symptome zu reden zeigt den festen Willen der Psychiatrie systematisch für die BRD zu lügen.

(S.218) Ein weiterer Patient mit einer eindeutig paranoiden Charakterstruktur (W.K.), der als 31jähriger 1935 erstmals wegen staatsfeindlicher Propaganda für 14 Monate inhaftiert und anschließend noch 20 Monate im KL Dachau zurückgehalten worden war, wurde nicht in dieser Gruppe (Anmerkung: der paranoiden Reaktion) registriert.

Die Untersuchung mit eingehender Klärung der Lebensgeschichte ergab, daß seine sensitiv-paranoische Reaktionsneigung schon vor der Verfolgung bestanden hatte und eine Verstärkung der Symptome erstmals ab 1956 festzustellen war. Hier hatte also die Verfolgung selbst, abgesehen von einer vorübergehenden reaktiven Depression, keine Verschlimmerung der paranoiden Erlebnisdisposition bewirkt.

Besonders pervers ist das folgenden Muster der Weiterverfolgung von Opfern des Holocausts durch die BRD. Zuerst wird den Betroffenen eingeredet daß sie psychiatrische Schäden hätten. Wenn sie sich dann untersuchen lassen um eine Entschädigung zu bekommen wird behauptet, daß sie von Natur aus eine krankhafte Persönlichkeit hätten. Und deshalb nicht entschädigt werden. Auch in diesem Fall ist, wie sich aus dem Text ergibt, die Verfolgung durch die Geheimdienste der BRD fortgesetzt worden.

(S.219) Eine polnische Jüdin (B. St.), ehemals als Schneiderin und später als Krankenschwester beschäftigt, kam mit 19 Jahren ins Ghetto. Ab 1943 war sie in Arbeitslagern als Spinnerin und zur Munitionsherstellung beschäftigt. Nach der Befreiung wurde eine Lungen-Tbc festgestellt und erstmals 1946 stationär behandelt. Anlaß der Verschlimmerung des Lungenprozesses war eine Zwillingsschwangerschaft, nachdem Frau S. bereits 1945 geheiratet hatte.

Klinisch besteht eine „asthenisch-sensitive“ Reaktionsneigung. Nach einer zweiten Geburt 1950 zeigte sich eine deutliche Verschlimmerung des psychischen Zustands. Frau S. ist sehr empfindsam, kränkbar, zeigt häufig sensitiv-paranoide Erlebnisweisen, ohne jemals einen systematisierten Wahn entwickelt zu haben. Die körperliche Konstitution zeigte voll ausgeprägte leptosom-asthenische Merkmale. Die Lebensgeschichte ergab Hinweise, daß die Persönlichkeit schon vor der Verfolgung sensitiv-asthenische Züge trug.

Wir konnten deshalb unter der Annahme, daß es sich um eine weitgehend konstitutionsgebundene, die körperliche Verfassung und die psychische Struktur umfassende Persönlichkeitsartung handelt, den Verfolgungszusammenhang für die sensitiv-asthenische Fehlhaltung nicht wahrscheinlich machen.

Auch im nächsten Fall wird eine Paranoia behauptet, aber der Zusammenhang mit der Verfolgung mit Verlust der Familie abgestritten, so daß keine Entschädigung gezahlt wurde. Der Verfolgungswahn ist angeblich zum Teil Folge einer Schwerhörigkeit, nicht Folge der Verfolgung mit Ermordung der Familie!

In den genannten fünf Fällen konnten wir bei zweien den Verfolgungszusammenhang nicht mit Wahrscheinlichkeit belegen: Ein Vertreter (A.H.), der in einfachen Verhältnissen in Ostpreußen lebte, wurde wegen seiner jüdischen Abstammung 1938 im Alter von 45 Jahren erstmals inhaftiert. Er brachte 9 Monate im KL Sachsenhausen zu, wurde schwer mißhandelt und verlor erheblich an Körpergewicht. 1939 gelang ihm die Auswanderung nach Schanghai, doch mußte er seine Ehefrau, seine Mutter und zwei Schwestern in Deutschland zurücklassen, wonach sie in der Verfolgung ums Leben kamen.

1948 wanderte er in die USA aus. Seine soziale Eingliederung (Anmerkung: mit 55 Jahren!) gelang, durch Hilfsorganisationen unterstützt, nur unvollständig. Er blieb vereinsamt und ging keine neue Ehe ein. 1956 wurde erstmals eine Paranoia diagnostiziert, die sich aber schon seit einiger Zeit entwickelt haben dürfte. Sie besteht – als Altersparanoia – bis zur Gegenwart, wobei eine Schwerhörigkeit sicher pathogenetisch mitbeteiligt ist.

Obwohl hier die Vereinsamung – als mittelbare Nachwirkung der Verfolgung – sicher von Bedeutung ist und möglicherweise auch Schuldgefühle wegen der im Verfolgungsterror zurückgelassenen Familie eine Rolle spielen, konnten wir den äthiologischen Zusammenhang mit der Verfolgung nicht verlässlich belegen, zumal der thematische und der zeitliche Zusammenhang – es handelte sich um ein Aktengutachten – nicht nachzuweisen waren.

Auch wenn dieser Text wenig Informationen liefert dürfte folgende Einschätzung richtig sein: Der Betreffende ist, wie so viele andere seit Mitte der 1950er Jahre offen von den deutschen Geheimdiensten und ihren Spitzeln verfolgt worden.

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