Passives Radar

Ist elektromagnetische Strahlung ausreichender Stärke vorhanden, dann kann diese auch auf größere Entfernung empfangen und ausgewertet werden. Besonders gut dazu geeignet sind Pulse von Radargeräten die zur Überwachung eingesetzt werden, da solche Signale zum Abhören und zur visuellen Überwachung von Personen optimiert sind.

Viele Länder betreiben Spionagesatelliten und haben dadurch die Möglichkeit sich in die Radarüberwachung auf der Erdoberfläche hineinzuhängen. Der Aufbau einiger älterer Spionagesatelliten der USA ist veröffentlicht. Diese Satelliten entfalten im Weltall Antennensegel von bis zu 150 Meter Durchmesser. Es handelt sich dabei um phasengesteuerte Antennen. Bei diesen Antennen sind sehr viele Einzelantennen zusammengeschaltet, so das eine genaue Ausrichtung auf einzelne Signale möglich ist.

Die folgenden zwei Bilder stammen aus: "Technology challenges in affordable space based radar", Mark E. Davis in: "The record of the IEEE 2000 International Radar Conference", Picataway, 2000; Seite 18 ff.

Die phasengesteuerte Antennenanlage ist auf einem aufblasbaren Ballon montiert.

 

Auch der Reflektor der Antenne wird im All einfach aufgeblasen.

Das folgende Bild aus "Spezielle Technologien, elektromagnetische Risiken und Schutztechnik" von Jacob Gut, Institut für militärische Sicherheitstechnik der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich zeigt den Aufbau und einige Daten von Trumpet und Advanced Orion.

Trumpet kreist auf der Umlaufbahn Molniya um die Erde, der Abstand zur Erdoberfläche schwankt dabei zwischen 500 km und 20000 km. Advanced Orion ist in einer geostationären Umlaufbahn positioniert, der Abstand beträgt konstant 35786 km. Trumpet kann nah an Ziele herankommen, Advanced Orion kann über einem bestimmten Punkt der Erdoberfläche positioniert werden.

In Deutschland betreibt der Staat flächendeckend Radargeräte zur Überwachung von Untertanen, von Firmen, Fahrzeugen usw. Die von diesen Geräten abgestrahlten Signale können unter anderem mit Spionagesatelliten empfangen und ausgewertet werden. Dadurch wird der Staat zum größten Verräter von staatlichen, geschäftlichen und privaten Geheimnissen.

Neben Radarsignalen kann auch die Strahlung von Radio- und Fernsehsendern, von Mobilfunksendern, Störsendern, Sendern zur Daten- und Sprachübertragung zur Überwachung genutzt werden. Es werden Empfängersysteme hergestellt, die die verschiedenen vorhandenen Sender auswerten. Diese Systeme werden manchmal passives Radar genannt und können sogar Tarnkappenbomber und Transportmittel ähnlicher Bauweise orten.

Bei diesen Systemen werden einige Empfänger bis zu mehrere Kilometer voneinander getrennt betrieben und zum Datenaustausch miteinander verbunden. Da diese Geräte selber keine Signale abstrahlen sind sie schwer zu orten und haben einen geringen Stromverbrauch. Nicht nur mit Spionagesatelliten sondern auch mit Anlagen dieser Art kann die örtliche Radarüberwachung mitbenutzt werden. Die Empfänger haben eine Reichweite von mehreren hundert Kilometern. Werden sie in Grenznähe betrieben können sie auf große Entfernungen das Nachbarland, falls es seine Bevölkerung mit Radar bespitzelt, überwachen.

Die tschechische Firma Era verkauft für militärische Anwendungen das passive Überwachungssystem Vera-E, das eine Reichweite von bis zu 450 km hat. Die Funktionsweise zeigt das folgende Bild, das wir der Internetseite von Era entnommen haben

Die Firma Lockheed Martin stellt "Silent Sentry" her, das System kann außer Radarsignalen auch die Strahlung vorhandener Fernseh- und Runkfunksender auswerten und hat eine Reichweite von 135 Meilen.

Die Universität Washington hat Empfänger entwickelt um die Atmosphäre zu überwachen. Die Manastash Ridge Radar genannte Anlage wertet dazu die Strahlung vorhandener UKW-Sender aus.

Auch die Strahlung von Mobilfunksendern wird zur Überwachung genutzt. Der Empfänger vergleicht die Signale die er direkt von den Sendern empfängt mit den Signalen, die vor dem Empfang an Personen oder Gegenständen reflektiert wurden.

Solche Geräte können zur Überwachung von Personen und Fahrzeugen, aber auch zur Luftraum- oder Küstenüberwachung eingesetzt werden. In vielen Ländern gibt es ein dichtes Netz von Mobilfunksendern und so können immer mehrere Sender gleichzeitig genutzt werden. Die Signale von Mobilfunksendern sind meistens schwach und so sind auch die Überwachungsmöglichkeiten mit diesen Geräten begrenzt. Die Firma Roke Manor Research stellt einen Empfänger mit dem Namen Celldar her .

Diese Technik wird von Bundesnachrichtendienst und Verfassungsschutz wohl eher selten im Inland eingesetzt. Die greifen auf die landesweite Radarüberwachung zurück, die weitaus bessere Ergebnisse liefert. Ein Anwendungsgebiet ist jedoch die Spionage und die verdeckte Verfolgung von Personen im Ausland.

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