Wanzen

Aus: "Fünf Vier ruft Monitor", WolfgangSchüler, Poing, 1999. Auf Seite 105 ff finden wir folgenden Vorgang beschrieben:

"Eine besonders spektakuläre Aktion spielte sich Anfang der achtziger Jahre in einer rheinischen Großstadt ab. Der Funkkontrollmeßdienst erhielt eine Mitteilung einer anderen Behörde, die auf den Betrieb eines Minispions in einem bestimmten Wohnblock hinwies. Mehrere Meßwageneinsätze verliefen negativ. Merkwürdig war die angegebene Frequenz bei ca. 170 MHz. Der letzte Einsatz sollte die Auflösung bringen. Es wurde tatsächlich ein unmodulierter Träger in unmittelbarer Nähe des Hauses aufgenommen." 

Es findet dann eine hier weniger interessierende Beschreibung der Suche statt, als deren Ergebnis dann die "Wanze" in einem Dreifachstecker gefunden wird. Ein Photo der geöffneten Dreifachsteckdose auf dem der Sender und die dazugehörige transformatorlose Stromversorgung erkennbar ist, findet sich auf Seite109 des Buches. Wichtig ist hier die Schlußfolgerung, die auf Seite 110 gezogen wird:

"Völlig unklar war, warum die Wanze in einer Änderungsschneiderei plaziert war. Welche Erkenntnisse waren hier zu gewinnen? Inzwischen war der Ehemann der Inhaberin eingetroffen.
Der ältere Herr war zunächst sprachlos, hatte dann aber eine logische Erklärung:

"Als wir vor ca. einem halben Jahr den Laden hier übernommen haben, war die Vormieterin von heute auf morgen abgehauen und blieb unauffindbar. Die soll mit ihrem Geschäft auch gar keinen Umsatz gemacht haben. Die Leute sagten schon, daß wäre hier ein Agententreff gewesen." Nun war es heraus. Schon zu Beginn der Ermittlungen war die Sendefrequenz im 2m " Band der Polizei auf Erstaunen gestoßen. Eine Abhörfunkanlage auf dieser Frequenz wurde nie zuvor der Funkkontrollmeßstelle Krefeld gemeldet. Hatte hier eine andere Behörde dem FuKMD nur einen Wink gegeben, damit dieser deren Wanze entsorgt? Dieser Verdacht drängte sich auf und war auch angesichts der extrem geringen Reichweite ( der gefundenen Wanze ) die einzige logische Erklärung. Ein entsprechendes Telex ging an das Zentralbüro. Von der Angelegenheit haben die Beteiligten nie mehr etwas gehört. Aber das war in solchen Angelegenheiten wohl auch nicht üblich."

Und im übrigen betreibt der Funkkontrollmeßdienst ein fast flächendeckendes Peilnetz ( Seite 132 )

Interessant ist auch, daß der Autor berichtet, daß er von Zeit zu Zeit von Personen angesprochen wurde, die glaubten, daß man ihnen einen Sender oder gar eine Fernsteuerung implantiert hat. Die sind wohl auf das Theater einer "Behörde mit Sicherheitsaufgaben" hereingefallen. Solche Aktionen kann man schon deshalb ausschließen, weil man ein entsprechendes Gerät bei einer einfachen Röntgenuntersuchung entdecken würde.

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